DER PILGER IN DER STADT
WANDEL VON MENSCH, LICHT UND ZEIT
Kein Bild ist manipuliert
Zeit ist ihm heilig.
Die meiste Zeit seines Lebens verbringt André Wagner damit, in seinen Bildern den Fluss der Zeit und seine Bedeutung auszudrücken.
Wenn André Wagner irgendwo zwischen Himmel und Erde den Moment für gekommen sieht, die Zeit im Bild festzuhalten, dann passieren schier unglaubliche Dinge. Da ist der Vollmond von Manhattan alles andere als rund. Da werden Menschen zu Heiligen aller Religionen.
Seine fotografischen Zeitreisen, die den gebürtige Burgstädter und längst international gefragten Wahl-Berliner zwischen modernsten Metropolen und ältesten Pilgerwegen pendeln lassen, sind ein wohlkalkuliertes Kontrastprogramm, meist mit 1200 Watt-Blitzgenerator im Rucksack: „Der Wandel von Mensch, Licht und Zeit interessiert mich total“, sagt André Wagner.
Seine Bilder können das geradezu malerisch bezeugen. Ihr Geheimnis sind ausgedehnte Belichtungszeiten und der untrügliche Blick für eine Momentaufnahme, bei der allerdings nichts dazwischenfunken darf: „Kein Motiv ist gestellt, kein Bild manipuliert‘, betont der Künstler.
Und doch Ist für ihn jede Aufnahme eine Gratwanderung: ‚Wenn ich aus zwanzig Metern Entfernung in Indien fremde Menschen fotografiere, bin ich vielleicht nicht weit weg vom Paparazzo“, sagt ‚André Wagner. „Andererseits verdienen einfache Menschen mindestens so viel Aufmerksamkeit wie irgendwelche Stars.“
Sagt einer, der in der Szene selbst als Star gehandelt wird. Für die bekannte Publizistin Wibke von Bonin („1000 Meisterwerke’) ist der Burgstädter ein „Magier der Farbe“.