KONZEPT - KUNST AM BAU - MOBIMO AG
DER START
Im Frühling 2012 wurde ich von der MOBIMO AG eingeladen, das sich im Entstehen befindliche Quartier „Am Pfingstweidpark“ zu fotografieren. Auf den Spuren der Idee des Unternehmens stellte ich mich der Herausforderung, das Gebiet in der Zeit des Übergangs zu einem pulsierenden Stadtquartier künstlerisch visuell zu erforschen bzw. festzuhalten.
DIE IDEE
Mehr als Momente sind diese Bilder, denn keine der Fotografien entstand nur in einem Augenblick. Als Leitfaden für mein künstlerisches Konzept dient mir die Reflexion von Zeit. Wenn ich ein Abbild vom Jetzt mache, möchte ich nicht nur die Gegenwart festhalten, ich möchte für die Zukunft dokumentieren, wie die Zeit vergeht, Einfluss nimmt und sich die Bedeutung dabei verändern kann. So enthält jedes von meinen geschaffenen Werken die drei Grundebenen der Zeit: Vergangenheit / Gegenwart / Zukunft – erweitert um die Bedeutungsebenen von Historie / Entstehung / Fortschritt.
Bis zu Ihnen an die Wand durchläuft ein Bild von mir jedoch eine Art Prozess des Bewertens, Abwägens, ein emotionales Abtasten. Auch funktionell müssen Motiv und Material für Ihre Bedürfnisse angepasst sein. Je nach Ort, Aufgabe oder Anlass kann das ein sehr komplexes Vorhaben sein, bei dem allerhand Faktoren berücksichtigt werden müssen.
„Fotografie im Raum“ ist eine Dienstleistung von mir, die ich Unternehmen als Service anbiete.
Sehr anschaulich für diese Dienstleistung ist das umfangreiche Projekt für die Firma Mobimo AG aus der Schweiz, mit dem ich von 2012 bis zur Fertigstellung 2013 beauftragt wurde.
Ich bekam die Gelegenheit, mich der Projektleitung der Mobimo AG persönlich vorzustellen, um mit dieser über das Neubauprojekt für den Pfingstweidpark in Zürich West zu sprechen. Dort sollte ein Wohnkomplex mit insgesamt 239 Wohnungen entstehen.
Ich wurde beauftragt, mein künstlerisches Wand-Konzept für die 13 Eingangsbereiche auszuarbeiten, um das Außen nach Innen zu transportieren.
Aus den Bauplänen und in Zusammenarbeit mit der Architektin, Eunkyoung Song, haben wir die Räume als 3D-Modell erstellt.
MEINE VISION UND HERANGEHENSWEISE
Meine Vision war, im Umkreis von 3 km mit meinen Aufnahmen das Leben, die Veränderung sowie Entstehung des Quartiers fotografisch mit meinem künstlerischen Stil einzufangen, um später verschiedene Perspektiven und für den Raum öffnenden Bilder aussuchen zu können. Für jeden Eingangsbereich wollte ich das jeweils perfekte Bild finden.
Ich habe mich für einen Monat intensiv mit dem Quartier auseinandergesetzt und war immer vor Ort. Ich war jeden Tag auf Entdeckungsreise. Und die Bewohner sowie Gäste sollten sich später eingeladen fühlen, Geschichten über die Plätze zu erzählen, die es vielleicht dann schon nicht mehr geben wird.
DIE FOTOS
Ich belichtete in dieser Zeit über 100 Rollfilme und fertigte HighRes Scans meiner Negative an. Zusätzlich entstanden viele digitale Fotografien.
Danach präsentierte ich der Projektleitung eine hochwertige Mappe mit über 100 ausgewählten Fine Art Prints.
Sie beauftragten mich für den nächsten Schritt: Die Erstellung eines Interior Konzepts mit meinen Bildern.
DAS KONZEPT
Mit den 3D-Entwürfen der Gebäudeeingänge entwarfen wir in einem vierköpfigen Team ein umfangreiches sowie mehrschichtiges künstlerisches Konzept, so dass verschiedene Auswahlmöglichkeiten enthalten waren und die Kostenminimierung-Strategie beinhaltete. Dabei achteten wir auf alle erforderlichen Faktoren, wie z.B. Brandschutz, Schallentwicklung und Kostenkontrolle.
Daraufhin stellten wir in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung eine Auswahl der Vorschläge zusammen, die sich an das vorgegebene Budget orientierte. Auch besichtigten wir die gut vorangegangene Baustelle und trafen uns mit dem Dienstleister für die Herstellung der Fotografien für einen Vor-Ort-Termin, um letzte Feinheiten abzustimmen und das genaue Aufmaß zu nehmen. Alles verlief nach Plan.
Anfang 2013 präsentierten wir der Mobimo AG unser finales Kunst-im-Raum Konzept.
Mit einem speziell dafür angefertigten Katalog mit erklärenden Texten, Farbschemen und vielen Veranschaulichungen konnten wir unseren Service abrunden, um das Ergebnis unserer Arbeit bereits vorher erlebbar zu machen und besser intern kommunizieren zu können.
Unser letzte Hürde die sich unser Konzept nach allen OK´s stellen musste, war die Überprüfung eines Feng Shui Spezialisten aus Zürich.
DAS RESULTAT
Die Umsetzung erfolgte im Herbst 2013 und wir begleiteten die Installation sowie Umsetzung persönlich. Die Fotografien wurden diebstahlsicher in den Bau eingearbeitet.
Das Resultat waren 7 großformatige Wandbilder im Latexdruck-Verfahren und 13 großformatige Fotografien im Diasec-Verfahren unter Berücksichtigung des entsprechenden Brandschutzes.
Sehen Sie hier selbst die Ergebnisse von den 13 unterschiedlichen Eingangsbereichen.